Time: Tuesday, May 31 · 8:00pm – 11:00pm
Sich in die Welt zu begeben, eigene Erfahrungen mit den Sitten und Lebensformen anderer Länder zu vergleichen, das ist ein Reiz, dem sich Schriftsteller kaum entziehen können. Seit den Anfängen – man denke an Homers „Odyssee” – ist die Weltliteratur auch eine Literatur des Reisens und des Heimkehrens. Erbauungs-, Abenteuer-, Pilger- oder Kulturreisen bilden das unerschöpfliche Repertoire, und die steigende Mobilität im 20. und 21. Jahrhundert führt dazu, dass sich Autorinnen und Autoren immer häufiger aufmachen, die Welt zu erobern und das Gesehene literarisch – in Reportagen, Essays oder Romanen – festzuhalten.
Das Literaturhaus verfolgt diese Zusammenhänge in seiner Reihe „Unterwegs in der Welt” und präsentiert das Werk eines der bedeutendsten Reiseautoren der Weltliteratur: Sir Patrick Leigh Fermor. 1932 wurde er in Canterbury der Schule verwiesen, weil er sich „in ein Mädchen beim Gemüsehändler verguckte”. Während der Aufnahmeprüfung in die Armee hatte er die fabelhafte Idee, nach Konstantinopel zu wandern (nachzulesen in den Bänden „Die Zeit der Gaben” und „Zwischen Wäldern und Wassern”). Drei Jahre lang organisierte er als britischer Agent auf Kreta den Widerstand, konnte 1944 den deutschen General Kreipe gefangen nehmen und wurde ein Held. Fermor reiste in die Karibik, wo der Reisebericht „Der Baum des Reisenden” und „Die Violinen von Saint-Jacques”, sein einziger Roman, entstanden.
Patrick Leigh Fermor zählt zu den bedeutendsten englisch-sprachigen Reiseschriftstellern. Er lebt heute, 96-jährig, in der Mani, Griechenland. Die Berliner Kritikerin und Autorin Gabriele von Arnim lässt sein außergewöhnliches, vom Zürcher Dörlemann Verlag mustergültig wiederaufgelegtes Werk Revue passieren und hat Textstellen ausgesucht, die Christian Brückner – wir ahnen es – mustergültig vortragen wird.
EINTRITT 10,-/8,-/6,- EURO
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Shame it’s at the wrong end of the country, or I’d be there. Paddy’s reception in Germany interests me, because they don’t really have a ‘travel writing’ tradition as such, so they don’t always know how to take it. Maybe they’ll repeat the event in the Stuttgart Literaturhaus, I could get there.